Angefangen hat alles mit einer kleinen DJI Mini 2 in der Combo-Variante. „Combo“ bedeutet in diesem Fall, dass die Drohne mit drei Akkus und einer kleinen Tragetasche geliefert wird. Die Drohne ist leicht, flink und fliegt sich sehr gut. Für die ersten Flug- und Testversuche eine optimale Drohne. Doch die Bildqualität der 12 MP Kamera reichte mir für meine Anwendungen nicht aus. Konkret fand ich die Bilder zu unscharf. Details gingen sehr schnell verloren. Kurzerhand folgte auf die Mini eine DJI Air 2S mit einer 20 MP Kamera, ebenfalls in der Combo-Variante.
Die DJI Air 2S ist größer und schwerer. Größe und Gewicht sind aber im direkten Vergleich zur Mini nicht nachteilig zu sehen. Die Drohne liegt, so mein persönlicher Eindruck, besser in der Luft. Sie ist unempfindlicher gegenüber Seitenwinden und bleibt in ihrer Flugbahn. Anders sieht es bei der Mini aus, die schnell in der Luft zu tänzeln beginnt.
Beide Drohnen haben eine Flugzeit von 20 bis 25 Minuten. Danach muss gelandet und der Akku getauscht werden. Die Mini verfügt, wie gesagt, über eine 12 MP Kamera mit einem 1/2,3“ Sensor, während in der Air 2S eine 20 MP Kamera mit einem 1“ Sensor verbaut ist. Beide Kameras verfügen über einen digitalen Verschluss.
Klassifiziert ist die Mini 2 nicht, als Bestandsdrohne mit einem Abfluggewicht von unter 250 gr. wird sie allerdings wie eine C0 klassifizierte Drohne behandelt. Die Air 2S soll als Bestandsdrohne noch eine Nachzertifizierung als C1 Drohne erfahren. Wenn dies so kommen würde, wären beide Drohnen (die Mini sowieso nicht) den wenigsten Restriktionen unterworfen.
DJI bietet neben Hobby- bzw. Consumerdrohnen verschiedene Enterprise Modelle an. Die Enterprise Modelle richten sich primär an gewerbliche Anwender und Behörden. Ausgezeichnet haben sich die Modelle vor allem durch lange Akkulaufzeiten, Ladekoffer, Spritzwasserschutz und schnellwechselbare Kamerasysteme. All die Technik fordert natürlich ihren Tribut - die Drohnen sind groß und wiegen mehrere Kilos.
Mit Ankündigung der DJI Mavic 3 Enterprise und Mavic 3 Enterprise Thermal war jedoch meine Neugier geweckt. Die Mavic 3 Enterprise sollte, so das Werbeversprechen, die kleinste professionelle Drohne für Vermessungsaufgaben sein. In der Thermal Version sei zusätzlich noch eine Wärmebildkamera verbaut. Die Flugzeit sei mit über 40 Minuten dank intelligenter Akkus einzigartig. Im Gegensatz zu den großen Modellen können bei den Mavics die Kamerasysteme aber nicht getauscht werden. Tief in mir hatte ich auf die Ankündigung einer Multispectral Version gehofft. Leider vergebens. So blieb es bei der Anschaffung einer DJI Mavic 3 Enterprise Drohne mit RTK-Modul und zusätzlichem Akku-Bundle.
Knapp ein halbes Jahr nach Marktstart der beiden Mavic 3 Enterprise Modelle wurde dann die dritte Variante angekündigt - eine Mavic 3 Enterprise Multispectral. Die Ankündigung hat mich gefreut, aber auch sehr geärgert. Die Anschaffungskosten für Enterprise Drohnen sind hoch. Zusätzliche Akkus, RTK-Modul, Pult, aber auch das DJI Care Refresh sind Kosten, die frühzeitig ins Budget eingeplant werden müssen. Eine Multispectralkamera hat mich aber schon immer fasziniert und so konnte ich nicht anders, als eine Mavic 3 Enterprise Multispectral zu bestellen.
Beide Drohnen verfügen über eine identische 20 MP Kamera mit einem 4/3“ Sensor. Der Verschluss ist mechanisch. Die Mavic 3 Enterprise Multispectral verfügt zusätzlich über vier 5 MP Kameras, die, jede für sich, einen Farbkanal aufnehmen kann (Rot, Grün, Nahes Infrarot und Red Edge). Dies ist für die weitere Auswertung wichtig.
Die Drohnen sind mittlerweile nachzertifiziert und tragen das C2-Label. Damit sind sie gewissen Restriktionen unterworfen. Wenn der Pilot über einen „großen“ Drohnenführerschein verfügt, können einige Einschränkungen abgemildert werden.